Samstag 28.12.24 bis Freitag 3.1.25
Irgendwie lief die Zeit in Boquete ja dann doch durch, so dass ich weiterkonnte.
Es ging nach Santa Catalina. Hier wird gesurft und viel getaucht, weil der berühmte Isla Coiba National Park um die Ecke ist. Aber erstmal hinkommen...

Nach fünf Stunden Fahrt, am Ende über die übelste Matschpiste, war ich da. Die Karre sah aus, meine Herren! Es war ja nicht so, dass es irgendwie aufhören wollte zu regnen. Wenn es im ganzen Land schüttet, hilft auch kein Ortswechsel. Es ging also erstmal munter weiter mit diesem Wetter.

Die ersten drei Tage verbrachte ich im Hotel "Mama Ines" am Ende des Dorfs. Dort, wo die Straße in einem Fluss endet. Und der endet ein paar Meter weiter im Meer. Gewitzte Leute fahren da locker durch, wenn das Wasser niedrig steht und bekloppte fahren zurück, wenn die Flut ihn landeinwärts drückt. Das hätte ich gern gesehen! Aber ich musste mich mit den Stories der Locals begnügen. Ein 100 000 $ Porsche ist wohl einfach so ins Meer gespült worden 😀

Der Unterschied ist beachtlich. Bei Ebbe gehst du einfach durch und kriegst nasse Knöchel. Vier Stunden später versuchst du - dein Gepäck über dem Kopf - auf Zehenspitzen auf Kurs zu bleiben, wärend du bis zum Hals unter Wasser bist.

Ab dem 30. Dezember wurde das Wetter endlich etwas besser und am 31.12. musste ich dann das Hotel wechseln - feiertagsbedingt war natürlich alles ziemlich voll. Ich landete bei "Ricardo", der für ein Schweingeld Unterkünfte im Santorini-Stil vermietet und sich als "Ricardo de la Espriella III" herausstellte. Ex-Surfer, Ex-Filmemacher, Ex-Autor und Sohn des Ex-Präsidenten von Panama (1982 bis 1984). Nun denn. Er hat auch mit dem Smithonian Institute eine Bio-Expedition in Isla Coiba gemacht.

Ich war zweimal tauchen - je drei Tauchgänge. Spektakulär ist anders. Aber ich bin natürlich selbst Schuld, wenn ich zu viel erwarte. Es war einfach nicht Saison. Die richtig großen Viecher sind wohl eher im Juni bis Oktober zu sehen. Wale, Walhaie usw. So blieb es bei dem einen oder anderen Tunfisch-Schwarm, immer wieder Weißspitzen-Riffhaien und Muränen. Bin ja auch nicht primär zum Tauchen hergekommen. Das ist mir eh zu viel Geraffel, eigentlich.
(Ton kann im Video eingeschaltet werden)
Ach ja, beim Tauchen ... hab ich noch Jaques kennengelernt ... Er hat seine Frau auf der Baustelle kennen gelernt. Sie haben damals gerade die dritte Hängebrücke über den Panamakanal rübergeflanscht. Nun denn... Die Brücke ist fertig. Derzeit arbeiten sie am Tunnel zwischen Fehmarn und Dänemark. Irre, wen man so kennenlernt.
Eine Wanderung zum Pelikan-Rock war noch das Beste, was ich hier unternommen habe: drei Stunden von Klippe zu Klippe, über Felsen immer am Wasser lang von Bucht zu Bucht. Keine Menschenseele, am Ende zwei Traumstrände und tausende von Seevögeln.

Die Strände hier sind eigentlich größtenteils eine Katastrophe, weil bis auf ein paar Ausnahmen alles voller Felsen ist. Deshalb sammelt sich auch alles am Mama-Ines-Ende des Dorfes. Dort ist der Strand ok.


(Ton kann im Video eingeschaltet werden)
Für den Rückweg hab ich einen Weg durch den Dschungel bei Openstreetmap gefunden. Dort blieb ich echt im Matsch stecken und natürlich musste ich dann zum Schluss noch unter Weidezäunen durchkriechen und kam völlig verdreckt wieder beim Mama Ines an.

Herrlich, ein Abenteuer!